Sich „gut verstehen“ bei der Arbeit
Bad Wildungen-Reinhardshausen.
Wenn es an Deutschkenntnissen hapert, fällt die Arbeit schwer. Aus diesem Grund haben die Kliniken Hartenstein erstmals ein berufsbezogenes Sprachtraining für fremdsprachige Mitarbeitende aus Hauswirtschaft und Küche angeboten. „Der freiwillige Kurs ist auf viel Interesse gestoßen und wurde von zehn Mitarbeiter*innen erfolgreich absolviert.“, berichtet Verwaltungsdirektorin Tanja Engemann zufrieden. „Gute Deutschkenntnisse tragen zu reibungslosen Abläufen und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei. Außerdem wird der Dienstleistungsgedanke bei uns großgeschrieben: Wir möchten, dass sich Mitarbeitende mit den Patienten und Gästen in der Klinik gut verständigen können.“
Eine beliebte Deutschlehrerin
Die Idee zum gemeinsamen Deutschlernen kam von den Mitarbeitenden selbst und wurde von der Geschäftsführung sogleich unterstützt. So kam es, dass jeden Mittwoch nach der Arbeit zwei „Schulstunden“ angeboten wurden. Dank der Lehrerin Susanne Shera vergingen diese wie im Flug: Mit viel Erfahrung und Abwechslung sorgte sie dafür, dass das Büffeln allen Spaß machte. Die Lehrerin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache leitet an der Volkshochschule (VHS) Homberg den Programmbereich Deutsch.
Drei Monate Deutsch pur
Unter den Teilnehmenden war auch die 34-jährige Concetta Tarallo, die aus Italien stammt. „Der Deutschkurs war top“, resümiert sie. „Ich habe viele neue Vokabeln gelernt – einfache Worte wie Eimer, Stühle oder Desinfektion. Später kamen dann auch Verben, Uhrzeiten und Vergangenheitsformen hinzu. Besonders gut hat mir gefallen, dass ich alles sofort im Arbeitsalltag anwenden konnte.“
Auch Firas Haji Ahmad aus dem Irak hat die drei Monate mit Erfolg gemeistert. „Anfangs hat mir mein Cousin, der auch in der Küche arbeitet, als Dolmetscher geholfen. Er ist schon länger in Deutschland. Aber jetzt verstehe ich auch immer besser. Ich werde weiter lernen“, berichtet der 29-Jährige voller Elan.
Ausgezeichnete Küche
Kurz nach dem Abschluss des Deutschkurses konnten sich die Küchenmitarbeiter*innen noch über die Verleihung des RAL-Gütezeichens freuen. „Die erfolgreiche Zertifizierung unserer Küche mit dem RAL-Gütezeichen, das für hohe Qualität steht, war für das gesamte Team eine schöne Bestätigung“, sagt dazu Tanja Engemann. „Es ist von großer Bedeutung, denn in der heutigen Zeit orientieren sich viele Kunden an Qualitätsmerkmalen wie Gütesiegeln.“ Ein guter Gesprächsstoff also – nicht nur für das Küchenteam.
Vorteile, die das Leben leichter machen
Die Kliniken Hartenstein möchten nicht allein ihren Rehabilitanden, sondern auch den Mitarbeiter*innen ein Höchstmaß an Service bieten: Neben dem Deutschkurs können diese eine Vielzahl an Vorteilen in Anspruch nehmen. Beispiele dafür sind die Gestaltung von flexiblen Arbeitszeiten, um Beruf und Familie individuell zu vereinbaren, betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsangebote, E-Bike-Leasing, Kinderferienbetreuung, Verpflegungsangebote und vieles mehr.
„In den Bereichen Service und Hauswirtschaft sind aktuell Stellen zu vergeben“, erläutert Verwaltungsdirektorin Tanja Engemann. Somit ist der Deutschkurs ein zusätzlicher Anreiz auch für fremdsprachige Bewerber*innen, die sich weiterentwickeln möchten. Oder auf gut Deutsch gesagt: ein Türöffner in ein attraktives Arbeitsumfeld.